Hallo ihr Lieben,
heute habe ich mal wieder eine Rezension für euch – Schuld von Ferdinand von Schirach.
Dieses kleine Wunder voller Kurzgeschichten habe ich auf dem Flug zu meiner Graduation gelesen und geliebt. Ferdinand von Schirach ist Anwalt und sieht seit seiner Karriere immer wieder in die Abgründe der menschlichen Seelen. Seine Erlebnisse und Erfahrungen teilt er mit uns. Und wir sollten uns darüber glücklich schätzen.
Die Stories
Von Schirach berichtet in diversen Kurzgeschichten von dem Bösen im Menschen. Es sind allesamt Fälle, in welchen er beteiligt war. Er nimmt uns mit auf seine Reise als Strafverteidiger. Erklärt und erzählt uns von den Schwierigkeiten des täglichen Jobs, aber auch von den Höhepunkten einer solchen Arbeit. Das Böse hat uns schon immer alle fasziniert, aber nicht jeder von uns, könnte wie von Schirach täglich damit umgehen. Und genau deshalb sitzen wir auf der Couch, im Flugzeug oder liegen im Bett, während wir mit großem Abstand und in unserer eigenen kleinen Luftblase vom Bösen lesen und fröhlich verurteilen.
Der Stil
Es ist ein unaufgeregtes Buch. Nicht langweilig, nein es ist kurzweilig. Die Ruhe, die von Schirachs Schreibstil ausstrahlt, ist der ausschlaggebende Punkt für diese grandiosen Erzählungen. Die Stories sind alle simpel und protokollierend geschrieben. Von Schirach beobachtet und beschreibt. Somit wird nichts aufgeplustert, oder kleiner gemacht. Und genau das ist der Punkt: Wir sind fasziniert vom Bösen. Und Schirach verschönert es nicht. Er beschreibt es einfach, wie es war. Wir brauchen keine großen Stimmungsmacher in diesen Geschichten, denn die Geschehnisse sind der Kern der guten Geschichte.Durch diese Sachlichkeit entsteht Spannung. Sie lässt uns durch ein kleines Loch in die Abgründe der Menschheit blicken. Und wir fühlen uns sicher dabei.
Die 200 Seiten habe ich an einem Stück durchgelesen. Zudem habe ich meinem Liebsten Stellen vorgelesen, ihm von Fällen erzählt, und wir haben über wieder andere diskutiert.
Durch den protokollierten Stil, müssen wir uns alle die Fragen stellen: Was ist gut, was ist böse? Was ist selbstverschuldet, was nicht? Und ganz klar: Wieso ist der Titel „Schuld“ und nicht „Gerechtigkeit“.
Für jeden, der Spannung auf höchstem Niveau sucht, sind diese Stories das Richtige.
Diana.
Sterne: 5/5
Bibliographie:
Verlag: btb Verlag
Erschienen: 13 Februar 2017
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